Wasserschutz durch Getreide

Alles im Fluss?!

Grundwasserschutz am Niederrhein

„Fruchtfolgeerweiterung in wassersensiblen Gebieten“ fordert der Projekttitel. Aber was bedeutet das – wassersensibel?

Die Felder, auf denen die Landwirte das Getreide fürs Projekt anbauen, liegen alle in Wasserschutzzonen. Das sind die Gebiete rund um Wasserwerke mit ihren großen Trinkwasserförderbrunnen. Sie sollen dafür sorgen, dass das Trinkwasser so sauber wie möglich gehalten wird. Gülle, Klärschlamm, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel sind dort deshalb tabu.

Zu viel des Guten

Das gilt aber nicht für Düngemittel. An großen Teilen des unteren Niederrheins wird in der Landwirtschaft Nitrat – oder Stickstoff – eingesetzt. Einerseits ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen, ist ein Überschuss des Elements im Boden nicht gut. Eine Übersättigung ist aber schnell erreicht, wenn Nitrat künstlich hinzugefügt wird. Das Ergebnis: Stickstoff, den die Pflanzen nicht verwertet haben, wird nach der Ernte aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen.

Weniger ist mehr

Abhilfe schafft die Fruchtfolge. Wenn auf demselben Acker im Jahresverlauf unterschiedliche Pflanzen als Haupt- und Zwischenfrucht angebaut werden, entziehen diese nicht immer dieselben Nährstoffe und der Boden kann sich von Pflanze zu Pflanze wieder erholen. Weniger Düngebedarf ist die Folge. Das gilt besonders, wenn – wie im Projekt – Sommergetreide angebaut wird: Als echte Wasserschutzhelden benötigen Kraffts Riedgerste, Gelber Igel und Co. von Haus aus weniger Pflanzenschutz- und Düngemittel.